Deutscher Kinderschutzbund

 

 

 

Unterrichtsausfall an oberbergischen Schulen weiter akut

Landespolitik


Dr. Gero Karthaus MdL

„Ministerpräsident Jürgen Rüttgers und seine Regierung haben den Schulen viel versprochen. Der Unterrichtsausfall sollte behoben und die Klassen kleiner werden. Sogar von einem Unterrichtsausfallgesetz war die Rede. Die Realität, von der mir die Schulen, Eltern und Schüler berichten, sieht anders aus.”

Deshalb wollte der oberbergische SPD-Landtagsabgeordnete in einer Kleinen Anfragen wissen, wie die Lehrerstellensituation ganz konkret vor Ort aussieht. „Das Ergebnis der Auswertung ist mehr als enttäuschend: Im Oberbergischen Kreis sind insgesamt 57 Lehrerstellen nicht besetzt. Besonders betroffen sind davon die Grundschulen mit 7 fehlenden Lehrkräften, die Gymnasien mit 15 und die Förderschulen mit 13 fehlenden Lehrerinnen und Lehrern. In Nordrhein-Westfalen fehlen rund 4.000 Lehrkräfte an 2.500 Schulen.”

„Allein der Unterrichtsausfall bei uns in Oberberg beträgt gut 57.000 Stunden. Von den vollmundigen Versprechen vor der Landtagswahl ist ein Jahr vor dem Ende der Legislaturperiode nicht viel geblieben”, erklärte Dr. Karthaus.

Darüber hinaus säßen in 24 Schulklassen im Oberbergischen Kreis 30 und mehr Schülerinnen und Schüler. „Über 740 Schülerinnen und Schüler müssen Tag für Tag an den Schulen in unserer Region mit 30 und mehr Mitschülerinnen und Mitschülern zusammen in einer Klasse lernen”, so unser Landtagsabgeordneter. Ausreichend Zeit für einzelne Schülerinnen und Schüler und individuelle Förderung seien so nicht mehr möglich.

Besorgniserregend sei die Lehrerlücke auch an den oberbergischen Berufskollegs mit 3 fehlenden Lehrkräften. „Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise werden wir mit noch mehr Jugendlichen rechnen müssen, die keinen Ausbildungsplatz erhalten und sich für eine Ausbildung am Berufskolleg entscheiden. Deshalb müssen wir für den Lehrerberuf am Berufskolleg besonders werben.

Wir bleiben dabei: Es war ein großer Fehler, den Mangelfacherlass, der die Verbeamtung von Lehrkräften in so genannten Mangelfächern bis zum 45. Lebensjahr vorsah, zu streichen. Die Folgen können wir jetzt beobachten: Die Lehrkräfte wandern in andere Bundesländer ab, die ihnen attraktivere Arbeitsbedingungen bieten”, bemängelte Dr. Gero Karthaus abschließend.

 

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