Deutscher Kinderschutzbund

 

 

 

90 Jahre Frauenwahlrecht - Starke Frauentruppe der SPD Engelskirchen

Frauenpolitik


Starke Frauentruppe der SPD Engelskirchen

Mitarbeit von Frauen in der Politik - seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit in der Engelskirchener SPD. So führt Doris Schuchardt-Kaganietz als Fraktionsvorsitzende die Gruppe der Ratsmitglieder an. Ihre Vorgängerin Beate Ruland konzentriert sich in Zukunft voll auf Ihre Arbeit als AWO-Vorsitzende. Durch Ulla Gelbert-Knorr (stv. Bürgermeisterin) und Dawn Stiefelhagen (stv. Fraktionsvorsitzende und stv. Ortsvereinsvorsitzende) sind weitere wichtige Positionen durch Frauen besetzt.

Im SPD-Bewerberteam für die Kommunalwahl finden sich mit Bettina Blumberg, Suse Grabnitzki und Lisa Gosch nicht nur für die Ratsarbeit, sondern auch für die Mitarbeit in den Ausschüssen weitere sachkundige und erfahrene Frauen.

Am 19. Januar 1919 durften Frauen zum ersten Mal wählen und gewählt werden. Vorausgegangen war ein langer Kampf, den die deutschen Sozialdemokraten und die linke, bürgerliche Frauenbewegung um das Recht der Frauen auf eine Teilnahme am politischen Leben geführt hatten. In Preußen verbot das Vereinsrecht „Frauenpersonen, Geisteskranken, Schülern und Lehrlingen” von 1850 bis 1908, einer Partei beizutreten.
Das aktive und passive Frauenwahlrecht wurde am 12.November 1918 vom Rat der Volksbeauftragten eingeführt - der ersten republikanischen Reichsregierung nach dem Sturz des Kaisers, die aus drei Vertretern der Mehrheits-SPD und drei Vertretern der USPD bestand. Im Januar 1919 wurde dann von Frauen und Männern die Nationalversammlung gewählt, die später die Einführung des Frauenwahlrechts nochmals bestätigt hat.

Ohne Kämpferinnen wie Marie Juchacz oder Hedwig Dohm sowie die nachdrückliche jahrelange Unterstützung durch August Bebel hätten sich die konservativen Auffassungen von den unmündigen Bürgerinnen durchgesetzt, die damals vorherrschten.
Umso erstaunlicher war die Teilhabe der Frauen an dieser ersten Wahl zur Weimarer Nationalversammlung: 82 Prozent der wahlberechtigten Frauen machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch, 300 kandidierten, 37 wurden gewählt.

Als erste Frau sprach am 19. Februar die Sozialdemokratin Marie Juchacz in einem deutschen Parlament. Die politische Gleichstellung begriff sie als Chance für die Frauen, nun endlich ihre „Kräfte zur vollen Entfaltung“ zu bringen und sich in die drängenden Probleme ihrer Zeit einzumischen. Das aktive und passive Wahlrecht war für sie nur der erste Schritt dazu, mit "angestrengtester und zielbewusstester Arbeit den Frauen im staatsrechtlichen und wirtschaftlichen Leben zu der Stellung zu verhelfen, die ihnen zukommt" - so der Auftakt ihrer engagierten Rede.